Entwässerungsanlagen
Der Bau von passgenauen Entwässerungsanlagen ist eine zentrale Aufgabe im Straßen- und Verkehrswegebau sowie im Garten- und Landschaftsbau. Diese Entwässerungsanlagen dienen, allgemein gesagt, der Ableitung von Regen- oder Schmutzwasser. Im Straßenbau besteht die Aufgabe darin, Straßen und Wege von Wasser frei zu halten bzw. es möglichst schnell abzuführen, damit die Sicherheit gewährleistet bleibt. Vor allem muss die Gefahr von Aquaplaning minimiert werden. Grundlage der Straßenentwässerung ist die „Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Entwässerung (RAS-Ew)“, die ergänzt wird durch verschiedene Gesetze, Erlasse und Leitfäden.
Verfügt die Straße über ein natürliches Gefälle, so kann das Oberflächenwasser (Regen, Schnee) zu dafür vorgesehenen „Punkten“ abfließen, was als Punktentwässerung bezeichnet wird. Eine hinreichende Anzahl dieser Punkte mit ausreichendem Fassungsvermögen ist Voraussetzung für schnelles und zielgerichtetes Abfließen des Wassers. Ist der Straßenverlauf ohne natürliche Neigung, ist eine Linienentwässerung nötig. Je nach Erfordernis werden dafür Bordsteinrinnen mit einer sinnvollen Anzahl an punktuellen Abläufen (Gullys) verbaut. Andere Varianten sind oberirdische Mulden und Gräben oder unterirdische Entwässerungsrinnen und -rohre. Mulden sind flacher ausgebildet als Gräben, beide werden aus dem gewachsenen Boden entgegen der Fließrichtung ausgehoben.
Bau einer Erschließungsstraße im Gewerbegebiet „Pommerndreieck“
Bau einer Erschließungsstraße im Gewerbegebiet „Pommerndreieck“
Bau einer Erschließungsstraße im Gewerbegebiet „Pommerndreieck“
Tritt im Bereich der Straße Bodenwasser auf, müssen Sickereinrichtungen geschaffen werden, die das Wasser entweder in das Gelände oder einen Vorfluter (z. B. einen Kanal) ableiten. In Ortslage, also geschlossener Bebauung, kann das Wasser oft nicht offen abgeführt werden und muss in Straßenabläufe eingeleitet werden, die an die öffentlichen Entwässerungskanäle angeschlossen sind. Je nach Erfordernis und Bodenbeschaffenheit werden die verschiedenen Arten der Entwässerungsanlagen aus ganz unterschiedlichen Materialien und durch speziell angepasste Konstruktionen (z. B. Bord-, Spitz-, Kasten- oder Schlitzrinne) errichtet.
Im Garten- und Landschaftbau kann es sinnvoll sein, das Regenwasser gleich zur Bewässerung mit zu nutzen. Regenwasserzisternen, Löschwasserteiche oder ähnliche Lösungen werden in den Bau der Entwässerungsanlagen integriert. Im Landschaftsbau kann eine Entwässerung nötig werden, um landwirtschaftliche Nutzflächen (Felder, Wiesen) von stehendem Wasser frei zu halten.
