Kanalbau

Dem Schmutz auf der Spur

Vorbeugen ist besser als Heilen – das gilt auch im Tiefbau und Kanalbau. Doch nicht immer lässt es sich durch vorausschauende Maßnahmen verhindern, dass Schmutzablagerungen bis hin zu Verstopfungen und Schäden an den Kanalrohren entstehen. Dann gilt es, die schadhafte Stelle möglichst genau zu lokalisieren, um unnötigen Reinigungs- und Reparaturaufwand zu vermeiden. Das Mittel der Wahl ist hier die Kanalinspektion, also die Untersuchung des Kanalsystems durch entsprechende Geräte. Das können je nach Gegebenheit ein Kanalinspektionsfahrwagen mit Schachtkamera, eine Video- oder Satellitenkamera sein. Bilder und alphanumerische Inspektionsdaten werden in der Regel dann an einen Computer weitergegeben. Beauftragt werden Kanalinspektionen meist durch Städte und Gemeinden, um Wasserrohrbrüchen und Überschwemmungen vorzubeugen bzw. schon entstandene Schäden zu orten. Auch Privathaushalte können unter Umständen Kanalinspektionen in Auftrag geben, denn Hauseigentümer sind für bestimmte Risikobereiche selbst verantwortlich (Entscheidung des Bundesgerichtshofes).
 

Kanaldichtheitsprüfung und Kanalsanierung

Private Abwasseranlagen müssen auf Dichtheit geprüft werden. Haus- und Grundstückseigentümer sind per Gesetz hierzu verpflichtet, was durch die jeweiligen Bundesländer unterschiedlich geregelt ist. Undichte Abwasserkanäle belasten Klärwerke und Umwelt. Wird Schmutzwasser zusätzlich mittransportiert, müssen Klärwerke unnötig zusätzliche Leistungen erbringen. Andererseits können auch gesundheitsschädigende Substanzen durch defekte Leitungen ins Grundwasser gelangen. Je nach gesetzlicher Frist ist daher eine Kanaldichtigkeitsprüfung durchzuführen. Stellen sich Kanalleitungen als defekt heraus, muss der Schaden schnellstmöglich durch Kanalbau-Maßnahmen behoben werden. Dann kann mittels Kanalsanierung einem kompletten Austausch und damit erheblichem Aufwand und hohen Kosten begegnet werden. Schäden können verschiedene Ursachen haben, etwa Erschütterungen von umliegenden Bauarbeiten, Krafteinwirkung durch Baumwurzeln, oder einfach Materialverschleiß bei veralteten Kanalsystemen. Die Dichtigkeitsprüfung kann durch Wasser- oder Luftdruckprüfung erfolgen. Je nach festgestelltem Schaden werden verschiedene Reparatur-, Renovierungs- oder Erneuerungsverfahren zur Sanierung eingesetzt. Bei der Erneuerung der Rohre kommen im Rahmen des Kanalbaus je nach Schadenslage (örtlich begrenzte Schäden, sich wiederholende Schäden innerhalb einer Leitung, Schäden mit Entfernung ganzer Rohrabschnitte) wiederum die offene Bauweise oder die grabenlose Sanierung in Frage.